Karsten Ingmar Paul (*1970), geboren und aufgewachsen im Allgäu. Nach dem missglückten* Versuch eines Germanistikstudiums in München studierte er in Gießen Psychologie.** Auf Promotion und Habilitation in Nürnberg folgten akademische Stationen an den Universitäten in Bamberg, Vilnius und Kassel. Schließlich fand Paul an der Johannes-Kepler-Universität Linz, wo er nun Angewandte Psychologie unterrichtet, dauerhaft ein warmes Professorenbüro. Zu seinen Forschungsgebieten gehören u. a. die psychologische Bedeutung von Erwerbsarbeit und Erwerbslosigkeit, die weitverbreitete Unterschätzung der Wirkung von Werbung sowie die Analyse psychischer Bedürfnisse. Begeisterung für Lyrik empfindet er, seit er in seiner Jugend die Dichter des Expressionismus für sich entdeckt hat.
Neben diversen Fachpublikationen Veröffentlichungen von Gedichten in Anthologien und Literaturzeitschriften, dazu wurde Paul mehrfach bei Lyrikwettbewerben ausgezeichnet, z. B. beim Lyrikstier 2018 (Jurypreis), beim Preis für politische Lyrik 2017 (1. Platz), beim Hochstadter Stier 2014 (Publikumspreis 1. Platz) und beim Jokers-Lyrik-Preis 2013 (TextArt-Sonderpreis). Alternativ zu der hier beschriebenen Biografie erschiene ihm auch ein Leben als Seetang erstrebenswert (siehe Seite 105 in diesem Band).
* Ursache unklar, vermutlich Faulheit.
** Selbstverständlich mit dem Ziel, sich selbst zu therapieren. Nach der elften an der eigenen Person diagnostizierten psychischen Störung verwarf er das Projekt »Selbstheilung« allerdings als utopisch. Seither pflegt er einen eher kameradschaftlichen Umgang mit seinen Neurosen.
Karsten Ingmar Paul
Semmel sei der Mensch, Bratwurst und Senf!
Fortschreibungen, Parodien, Gegenreden usw.
zu klassischen Gedichten von Martial über Goethe bis
Gomringer – frisch aus den Niederungen des Jetzt
Herausgegeben von Jan-Eike Hornauer
ISBN 978-3-9820886-7-9
19,95 Euro I 150 Seiten I Taschenbuch
Klappentext:
Vom beißenden Spott über augenzwinkernden Humor bis auch hin zu Ernst und Melancholie: Karsten Paul setzt sich mit lyrischen Vorbildern von der Antike bis in die Jetztzeit auseinander und reagiert auf sie in seinem ganz eigenen, unverkennbaren Ton – und doch auch stets eindeutig angelehnt ans Original.
Paul erweist sich dabei als lyrischer Kenner und Meister der Formen sowie als spielfreudiger Poet mit Zug zur Pointe. Seinen scharfen Blick lenkt er sowohl aufs grundsätzlich Menschliche als auch in die Abgründe des Zeitgeistes. Den Schenkelklopfer stellt er neben das Tiefsinnige,
Büromensch und Gullykrokodil reichen sich die Hand resp. Pfote, Hochkultur sowie Politik werden mit Lust sowie auch mal Bitternis seziert, und mit der Sprache wird freudig und doppelbödig gespielt.
Geistreich, horizonterweiternd und humorgesättigt – das sind Karsten Pauls Verse.
Jan-Eike Hornauer