Vorankündigung – erscheint im April 2026
Ausstellungsdokumentation
LESBE wird großgeschrieben
Hrsg. OPEN DYKES – Lesben und FINTA-Festival Rhein-Neckar
Website: https://open-dykes.de/
Warum das Ausstellungsprojekt „LESBE wird großgeschrieben“ Unterstützung verdient
Die Entscheidung, als Verlag das Ausstellungsprojekt „LESBE wird großgeschrieben“ zu unterstützen und ein Buch zur Ausstellung zu veröffentlichen, ist weit mehr als ein programmatischer Schritt – es ist ein gesellschaftliches Statement. Gerade für einen Verlag wie den muc Verlag, der bislang vorwiegend Belletristik, Horror-Kurzgeschichten und queere Romane (mit lesbischen Hauptfiguren) publiziert, bedeutet dieses Engagement eine bewusste Erweiterung des eigenen Wirkungsfelds und eine klare Positionierung für Vielfalt und Sichtbarkeit.
Lesbische Sichtbarkeit – eine Lücke im Literaturbetrieb
Die Sichtbarkeit lesbischer Lebensrealitäten ist im Literatur- und Kulturbetrieb nach wie vor ausbaufähig. Noch immer werden lesbische Themen in öffentlichen Bibliotheken und auf dem Buchmarkt weniger berücksichtigt als andere queere oder heteronormative Inhalte. Zwar gibt es seit den 1980er Jahren spezialisierte Verlage und Buchhandlungen, doch lesbische Literatur und die Geschichten von FINTA-Personen (Frauen, inter, nicht-binäre, trans und agender Menschen) bleiben oft eine Nische. Häufig sind es gerade unabhängige Verlegerinnen, die mit Mut und Engagement diese Lücke füllen und damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten.
Das Projekt als Brücke zwischen Literatur, Kunst und Community
„LESBE wird großgeschrieben“ ist mehr als eine Ausstellung: Es ist ein künstlerischer und dokumentarischer Brückenschlag zwischen Fotografie, Lebensgeschichten und gesellschaftlicher Aufklärung. Die Ausstellung zeigt zwei Meter hohe Porträts von Lesben und FINTA, aufgenommen an für die Portraitierten bedeutenden Orten. Die dazugehörigen, selbst verfassten Geschichten machen die Vielfalt lesbischer Lebensrealitäten sichtbar und brechen mit Klischees und Stereotypen. Unterschiedlichste Generationen, Berufe, Lebensstile und Hobbys werden repräsentiert – ein Panorama, das die Diversität der Community feiert und gesellschaftliche Vorurteile herausfordert.
Warum ein Belletristik- und Genreliteraturverlag unterstützen sollte
Für einen Verlag, der sich bisher auf Belletristik, Horror und queere Liebesromane konzentriert, ist die Unterstützung dieses Projekts ein logischer und notwendiger Schritt.
Literatur und Kunst sind untrennbar mit gesellschaftlicher Entwicklung verbunden. Indem der muc Verlag das Buch zur Ausstellung im April 2026 veröffentlicht, macht er diese Geschichten und Bilder dauerhaft zugänglich und trägt dazu bei, dass lesbische und FINTA-Realitäten nicht nur temporär in Ausstellungsräumen, sondern auch im literarischen Kanon präsent sind.
Wir wissen um die Bedeutung von Repräsentation und Sichtbarkeit. Unser Engagement ist nicht nur beruflich, sondern auch persönlich motiviert: Wir möchten einen Teil dazu beitragen, dass lesbische Stimmen in der Verlagsbranche gehört werden und Vorbilder für kommende Generationen entstehen. Mit der Veröffentlichung des Ausstellungsbuchs wollen wir ein Zeichen für Offenheit, Vielfalt und Empowerment setzen.
Sabine Brandl
Gisela Weinhändler
für den muc Verlag